Herpes ist eine lästige und in den meisten Fällen auch schmerzhafte Virusinfektion, die meistens in den unpassendsten Momenten ausbricht. Wir kennen alle die Momente, kurz vor einem Date oder einem wichtigen Termin spüren wir ein Prickeln auf der Lippe und wissen schon, was wir ein paar Stunden später im Spiegel betrachten können. Herpes! Die schlechte Nachricht ist, Herpes ist nicht heilbar und gänzlich vermeiden lässt sich ein Ausbruch auch nicht. Die gute Nachricht ist, dass wir einiges tun können, um die Symptome zu lindern und deinen Heilungsprozess zu unterstützen. In diesem Artikel versuchen wir dir, eine Übersicht über die Lebensmittel zu geben, die deinem Körper dabei helfen, gegen den Herpes Virus anzukämpfen.
Wenn du unter einer Herpesinfektion leidest, kann die richtige Ernährung dazu beitragen, deine Symptome zu lindern. Es gibt bestimmte Nahrungsmittel, die antivirale Eigenschaften besitzen und somit helfen können, das Virus zu bekämpfen. Dazu gehören zum Beispiel Lebensmittel, die reich an Lysin sind, wie Fisch, Huhn oder Käse. Eine genauere Auflistung dieser Lebensmittel folgt noch in diesem Artikel. Lysin hemmt die Vermehrung des Virus und kann somit dazu beitragen, dass sich die Infektion nicht weiter ausbreitet. Auch Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitamin C und Zink können helfen, dein Immunsystem zu stärken und somit den Heilungsprozess zu beschleunigen. Hierzu zählen zum Beispiel Orangen oder Paprika sowie Nüsse und Samen. Wenn du dich also bei einer Herpesinfektion ausgewogen ernährst und auf diese Nahrungsmittel setzt, kannst du deine Symptome effektiv lindern und deinen Körper bei der Heilung unterstützen.
1. Was sind die Ursachen von Herpes?
Herpes ist eine Infektionskrankheit, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Das Herpes Simplex Virus lässt sich in zwei unterscheiden, Typ 1 (HSV-1) verursacht überwiegend Infektionen im Gesichtsbereich und vor allen Dingen in der Nähe von Lippen und Nase. Typ 2 (HSV-2) zeigt seine Symptome meistens im Genitalbereich.
Weltweit tragen laut der WHO ( World Health Organisation) 67% der unter 50 Jährigen den Herpes Simplex Virus in sich, das sind ungefähr 3,7 Milliarden Menschen. Zudem wird davon ausgegangen, dass c.a. 500 Millionen Menschen unter Herpes Simplex Typ 2 leiden. Wirklich unglaubliche Zahlen! Die meisten Menschen tragen das Virus jedoch in sich, ohne jemals Symptome zu zeigen. Es gibt jedoch bestimmte Auslöser, die dazu führen können, dass der Virus aktiv wird und Herpes-Symptome wie Bläschen und Schmerzen verursacht. Dazu gehören Stress, Müdigkeit, Sonnenbrand, Hormonschwankungen und ein geschwächtes Immunsystem. Wenn du also versuchen möchtest, deine Herpes-Infektion auf natürliche Weise zu bekämpfen, solltest du darauf achten, diese Auslöser zu vermeiden oder zu reduzieren. Was bei den meisten Auslösern natürlich einfacher gesagt als getan ist.
2. Welche Nahrungsmittel helfen mir bei einer Herpesinfektion?
Wenn du unter einer Herpesinfektion leidest, kann das Essen von bestimmten Nahrungsmitteln dazu beitragen, deine Symptome zu lindern. Es gibt viele Lebensmittel, die antivirale Eigenschaften haben und somit helfen können, den Ausbruch von Herpes zu verhindern oder zu reduzieren. So haben Studien belegt das Lysin die Häufigkeit und schwere von Ausbrüchen reduzieren kann. Lebensmittel mit hohem Lysingehalt wie Fisch, Hähnchen und Eier können also helfen. Darüber hinaus sollten Nahrungsmittel vermieden werden, die einen hohen Arginin-Gehalt aufweisen, da Arginin das Wachstum des Virus fördern kann. Hierzu zählen zum Beispiel Schokolade und Nüsse.
Lysin
Lysin ist eine essentielle Aminosäure, was bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie daher über die Nahrung aufgenommen werden muss. Lysin spielt eine wichtige Rolle bei der Proteinsynthese. Die Proteinsynthese ist der Prozess. bei dem die Zelle mit Hilfe der DNA und mRNA Anweisungen, um Aminosäuren zu einem Protein zusammenzusetzen. Proteine sind lebenswichtige Makromoleküle, die in allen Zellen für verschiedene Aufgaben und Funktionen benötigt werden. Zudem wird Lysin bei der Bildung von Kollagen, der Kalziumaufnahme und der Produktion von Enzymen, Antikörpern und Hormonen benötigt.
Der Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen an Lysin liegt laut WHO ( World Health Organisation) bei 20-28 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Ein 60kg schwerer Mensch benötigt ungefähr 1,5 g Lysin pro Tag.
Nun findet man auf den meisten Lebensmitteln leider keine genauen Angaben über den Lysingehalt und so wird es schwer diese im Supermarkt zu finden.
Hier sind ungefähre Angaben zum Lysingehalt in verschiedenen Lebensmitteln pro 100 Gramm:
- Huhn (gekocht): etwa 2400 mg Lysin
- Truthahn (gekocht): etwa 2300 mg Lysin
- Rindfleisch (gekocht): etwa 2200 mg Lysin
- Schweinefleisch (gekocht): etwa 2000 mg Lysin
- Thunfisch (gekocht): etwa 2200 mg Lysin
- Lachs (gekocht): etwa 1900 mg Lysin
- Joghurt: etwa 950 mg Lysin
- Käse: je nach Sorte zwischen 500 und 1100 mg Lysin
- Milch: etwa 250 mg Lysin
- Eier (gekocht): etwa 660 mg Lysin
- Bohnen (gekocht): je nach Sorte zwischen 600 und 700 mg Lysin
- Erbsen (gekocht): etwa 700 mg Lysin
- Linsen (gekocht): etwa 700 mg Lysin
- Tofu: etwa 600 mg Lysin
- Mandeln: etwa 600 mg Lysin
- Erdnüsse: etwa 2200 mg Lysin
- Sonnenblumenkerne: etwa 600 mg Lysin
- Quinoa (gekocht): etwa 2200 mg Lysin
Arginin
Arginin gehört anders als Lysin nicht zu den essentiellen Aminosäuren, sondern zu den Semi-essentiellen Aminosäuren. Diese kann der Körper normalerweise selbst bilden! Jedoch kann er in einigen Situationen, wie z.B. Krankheit oder Schwangerschwaft, mit der Produktion überfordert sein. Deshalb muss der Mensch auch Arginin durch die Nahrung hinzufügen.
Allerdings sollte Arginin aus folgenden Gründen bei einer Herpesinfektion vermieden werden:
- Arginin kann das Wachstum des Herpesvirus fördern: Arginin kann das Wachstum und die Vermehrung des Herpes-simplex-Virus (HSV) fördern, das für die meisten Herpesinfektionen verantwortlich ist. Ein hohes Argininniveau im Körper kann die Ausbrüche verschlimmern und die Dauer verlängern. (Link zur Studie)
- Lysin-Arginin-Verhältnis: Die Konkurrenz zwischen Lysin und Arginin im Körper spielt eine wichtige Rolle bei Herpesinfektionen. Lysin kann das Wachstum des Herpesvirus hemmen. Wenn das Verhältnis von Arginin zu Lysin in der Ernährung unausgeglichen ist und Arginin überwiegt, kann dies die Virusaktivität erhöhen.
- Auslöser für Herpesausbrüche: Herpesausbrüche werden oft durch verschiedene Auslöser wie Stress, Müdigkeit und geschwächtes Immunsystem verursacht. Lebensmittel, die reich an Arginin sind, können diese Auslöser verstärken und somit Herpesausbrüche begünstigen.
Hier ist eine Übersicht über einige Lebensmittel und deren ungefähren Arginingehalt pro 100 Gramm:
- Erdnüsse: ca. 3.0-3.6 g Arginin
- Schokolade (Zartbitterschokolade): ca. 2.2 g Arginin
- Sojabohnen: ca. 2.2 g Arginin
- Sonnenblumenkerne: ca. 2.5 g Arginin
- Haselnüsse: ca. 2.2 g Arginin
- Pistazien: ca. 2.0 g Arginin
- Walnüsse: ca. 2.3 g Arginin
- Linsen: ca. 1.0 g Arginin
- Kürbiskerne: ca. 2.0 g Arginin
- Cashewnüsse: ca. 2.0 g Arginin
- Kichererbsen: ca. 2.5 g Arginin
- Pecannüsse: ca. 2.5 g Arginin
- Thunfisch (in Dosen): ca. 2.0 g Arginin
- Hühnerbrust: ca. 1.8 g Arginin
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Auswirkungen von Arginin auf Herpes von Person zu Person variieren können. Einige Menschen können Arginin in Maßen konsumieren, ohne dass es zu Ausbrüchen kommt, während andere empfindlicher auf Arginin reagieren. Wenn Sie dazu neigen, häufig Herpesausbrüche zu haben, kann es ratsam sein, Argininreiche Lebensmittel zu begrenzen und Lebensmittel zu bevorzugen, die reich an Lysin sind, da dies dazu beitragen kann, die Wahrscheinlichkeit von Ausbrüchen zu reduzieren. Es ist jedoch immer ratsam, individuelle Ernährungsentscheidungen mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu besprechen, um sicherzustellen, dass sie Ihren speziellen Bedürfnissen entsprechen.
4. Fazit: Das richtige Essen kann bei Herpes helfen
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Lebensmitteln, die reich an Lysin sind und arm an Arginin sind, kann dazu beitragen, dass sich das Virus nicht weiter vermehrt und somit die Dauer der Infektion verkürzen. Wichtig ist jedoch, dass die Auswirkungen von Arginin auf Herpes von Person zu Person variieren kann. Einige Menschen können Argininhaltigen Lebensmittel genießen ohne Auswirkungen zu spüren. Bei anderen Menschen kann die Menge an Arginin Haltigen Lebensmitteln erhebliche Auswirkung auf die Entwicklung und den Ausbrauch des Herpes haben. Zudem ist auch eine ausreichende Zufuhr von Vitamin C und Zink kann das Immunsystem stärken und den Körper bei der Abwehr des Virus unterstützen. Deshalb solltest du bei einer Herpesinfektion auf deine Ernährung achten und gezielt Nahrungsmittel wählen, die den Heilungsprozess unterstützen können. Mit einer bewussten Ernährung kannst du somit nicht nur deinem Körper etwas Gutes tun, sondern auch aktiv zur Linderung deiner Symptome beitragen.